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Entnommen dem Höchster Kreisblatt vom 16.06.2008
Von Julia Dünzl
Liederbach. "Der Mensch ist nur ein Pilger auf dieser Welt, deshalb ist es wichtig, dass er viel Gutes hinterlässt, damit es sich entwickelt und Früchte trägt", sagte Andrzej Wawrzynek, Bürgermeister der polnischen Stadt Pietrowice Wielkie. In diesem Sinne besiegelten er und sein Liederbacher Amtskollege Gerhard Lehner feierlich die bereits 2007 in Polen geschlossene Verschwisterung der Kommunen mit einer Unterschrift unter dem Vertrag zur Städtepartnerschaft. "Wir wollen mit der Verschwisterung unserer Gemeinden unseren Beitrag leisten zum Aussöhnen unserer Völker in einem vereinten Europa", betonte Lehner. Pietrowice Wielkie ist nach Villebon (Frankreich), Verwood (England), Frauenwald (Thüringen) und Saldus (Lettland) die fünfte Partnerstadt Liederbachs. Zur Feier des Tages sangen mehr als 100 polnische Gäste zusammen mit ihren Gastgebern zunächst die polnische, dann die deutsche Nationalhymne, um schließlich gemeinsam die Europahymne anzustimmen.
"Das Ziel einer Partnerschaft in einem vereinten Europa ist es, sich gegenseitig kennen zu lernen und eine bessere Zukunft für junge Leute in gegenseitigem Frieden und gegenseitigem Verständnis aufzubauen", übersetzte die Tochter des polnischen Bürgermeisters die Worte ihres Vaters. Die Freunde aus dem Nachbarland zeigten mit 28 mitgereisten Kindern zwischen 8 und 13 Jahren, dass sie die Verschwisterung generationsübergreifend umsetzen. Unter der Leitung von Agnieszka Malcharczyk wirbelten sie beim Volkstanz über die Bühne.
Der Nachwuchs übernachtete während des Festwochenendes im Feuerwehrhaus. "Die Kinder haben ihre eigene Sprache. Da gibt es keine Kommunikationsprobleme. Zumal die Kinder in Polen in der Schule Deutsch lernen", betonte Beate Nüsslein. Gemeinsam mit Ursula Walther und vier polnischen Betreuerinnen zeigte sie den Kindern bei einer spannenden Nachtwanderung den Ort, und auch bei den "Spielen ohne Grenzen" sowie dem Straßenfest (Bericht folgt) gab es viele Gelegenheiten, die Städtepartnerschaft durch zwischenmenschliche Begegnungen zu festigen. "Es ist wichtig für die Zukunft der Städtepartnerschaft, die Kinder mit einzubeziehen", sagte Beate Nüsslein. Die Leiterin der Liederbachschule, Petra Dreusch-Engelmann, habe zugesagt, ein Miteinander zwischen Kindern aus Liederbach und Pietrowice Wielkie auf schulischer Ebene zu unterstützen.
Auch Vertreter von Liederbachs weiteren europäischen Partnerstädten boten der fünften "Schwester" im Bunde im Rahmen der Verschwisterungsfeier ihre Freundschaft an. So begrüßten Stewart Clifton von der "Twinning Association Verwood", Valdis Dirins und Zanna Meija aus Saldus sowie Villebons Bürgermeister Dominique Fontenaille die aktuellen Entwicklungen. Europa-Abgeordneter Michael Gahler lobte die Aktivitäten als Motor für gemeinsamen Fortschritt auf europäischer Ebene. Margarete Peters vom Arbeitskreis Pietrowice Wielkie im Freundeskreis Europäischer Partnerschaften erklärte: "Die Aufgeschlossenheit unserer polnischen Freunde hat bewirkt, dass von der ersten Kontaktaufnahme bis zur offiziellen Verschwisterung nur vier Jahre vergangen sind." Auf den Punkt brachte es Lehner: "Was man gemeinsam leisten kann, haben wir am letzten Sonntag beim Formel-1-Rennen in Kanada gesehen und erlebt: Der Pole Robert Kubicka, euer Landsmann, gewann auf dem deutschen Boliden BMW." Und Erste Beigeordnete Sigrid Grether freute sich über die vielen Familien, die den Gästen aus Polen während des Festwochenendes Unterkunft gegeben haben: "Sie sind ein Beispiel für gelebte Partnerschaft."
Zeitungsecho auf Verschwisterung Pietrowice Wielkie mit Liederbach (Höchster Kreisblatt 13.06.07)
Liederbach im Main-Taunus-Kreis Spitze bei der Anzahl Partnertschaften
Die fünfte Schwester in der Familie
Von Julia Dünzl
Liederbach/Pietrowice Wielkie. Jetzt ist es offiziell. Liederbach hat eine neue Partnerstadt – die fünfte nach Villebon (Frankreich), Verwood (England), Frauenwald (Thüringen) und Saldus (Lettland). Am Wochenende unterzeichneten Liederbachs Bürgermeister Gerhard Lehner und der Bürgermeister der polnischen Stadt Pietrowice Wielkie (Groß Peterwitz), Andrzej Wawrzynek, die Partnerschaftsurkunden. „Es haben sich die richtigen beiden Apfelhälften gefunden“, drückt es Leonard Malcharczyk aus.
Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Kontakt zwischen beiden Gemeinden überhaupt zu Stande kam. „Ich reiste im Jahr 2000 nach Polen, um Deutschstämmige, die dort Bürgermeister sind, zu beraten“, erzählt Bürgermeister Gerhard Lehner. Aus diesem Anlass kam er nach Leschnitz in Polen. Dort fragte Piotr Miczka, der Bürgermeister der polnischen Stadt Walce, an, ob Interesse an einer Städtepartnerschaft bestehe. Da Walce bereits eine deutsche Partnerstadt hat, lehnte Liederbachs Rathauschef ab. Stattdessen kam er mit Malcharczyk ins Gespräch, der dort das Konsulat in Oppeln vertrat und in Pietrowice Wielkie wohnt.
Vor vier Jahren intensivierten die Liederbacher den Kontakt zu der oberschlesischen Kommune. Es folgten gegenseitige Besuche, und die Liederbacher knüpften in dieser Zeit viele private Freundschaften mit den dortigen Bürgern. Viele Hürden sind seitdem genommen worden. Malcharczyk betont: „Nach vier Jahren der Verlobung ist jetzt die Hochzeit gekommen.“
Mehr als 40 Liederbacher und etliche Bürger aus Pietrowice Wielkie haben für diesen denkwürdigen Augenblick in der Sporthalle des örtlichen Gymnasiums eingefunden. Schon bei der Einweihung dieser Halle 2006 waren die neuen Freunde aus Deutschland dabei. Sicherlich haben die Bürger von Pietrowice Wielkie mit ihrer Herzlichkeit und überragenden Gastfreundschaft einen großen Anteil an der Verschwisterung der beiden Kommunen: „Der beste Weg einen Freund zu finden, ist der, einer zu sein“, betont daher Malcharczyk.
Bürgermeister Andrzej Wawrzynek erklärt, dass zwei Partnerstädte, die sich gegenseitig verstehen, die Verständigung zwischen Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Institutionen beider Städte unterstützen können. In Pietrowice Wielkie beteiligen sich der Deutsche Freundschaftskreis (DFK) und die Sozialkulturelle Gesellschaft der Deutschen an der Intensivierung der Beziehung beider Gemeinden. In Liederbach gibt es seit 2006 innerhalb des Freundeskreises für Europäische Partnerschaften den Arbeitskreis Pietrowice Wielkie, der sich ehrenamtlich um die Kontaktpflege zwischen den Menschen beider Gemeinden kümmert. „Ich freue mich, dass sich unsere Bemühungen gelohnt haben und nun tatsächlich eine Städtepartnerschaft zustande gekommen ist“, betont Margarete Peters vom Arbeitskreis.
Beide Bürgermeister heben hervor, dass diese Verschwisterung nicht nur als weiterer Schritt zu einem vereinten Europa, sondern als ein Zeichen für die Freundschaft zwischen Deutschland und Polen zu sehen seien. „Wir verschwistern uns nicht mit Strukturen oder Bauwerken, sondern mit den Menschen“, räumte Lehner Bedenken bezüglich der Unterschiede zwischen der deutschen und der polnischen Gemeinde aus dem Weg. Ein Abgeordneter des polnischen Parlaments erklärt: „Als Gott die Welt erschuf, hielt er inne, lächelte Schlesien an, und Schlesien lächelte zurück. Nun gibt das oberschlesische Pietrowiece Wielkie dieses Lächeln an Liederbach weiter.“